Gesundheitsförderung ist...

...mehr als Rückenschulung! Es geht um einen vernetzten Veränderungs- und Lernprozess. Er umfasst die körperliche, psychische, soziale und spirituelle Gesundheit. Die „Klassiker“ Bewegung, Ernährung, Entspannung sind ebenso Thema wie z.B. die Lebensbalance und Sinnfragen.Gesundheitsförderung

Ausgangssituation

70% der Pflegepersonen in diakonischen Krankenhäuser in Niedersachsen wünschen sich „ziemlich“  oder „sehr“, dass sie der Arbeitgeber unterstützt, ihre Gesundheit zu erhalten oder zu fördern (Laut einer schriftlichen Befragung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD) .

Ideenskizze:

Kontinuierliche und systematische Thematisierung von Gesundheit und Belastungsfaktoren in der Einrichtung
Es nützt gar nichts, hohe Fehlzeiten und einen hohen Anteil an Langzeiterkrankten im Unternehmen zu verschweigen. Die Gefahren der Belastungsfaktoren in Pflege und Medizin müssen offen benannt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen erleben, dass den Vorgesetzten ihre Gesundheit am Herzen liegt. Es gilt gemeinsam zu prüfen, was für die Gesundheit getan werden kann und offen benannt werden, was vielleicht nicht geändert, sondern nur gemeinsam ausgehalten werden kann.

Einführung des Konzeptes der Salutogenese als Orientierungsrahmen

  • Verstehbarkeit: Die Arbeitszusammenhänge so gestalten, dass sie  für die Mitarbeiter verstehbar sind.
  • Bedeutsamkeit: Menschen wollen eine Arbeit, die sie herausfordert und für die ein  Engagement lohnt. Arbeit so gestalten, dass die Übernahme von Verantwortung  nicht bestraft, sondern belohnt  wird.
  • Handhabbarkeit: Menschen wollen erleben, dass die Anforderungen, die an sie  gestellt werden, zu bewältigen  sind – es kann regelmäßig erfragt werden, ob die Situation als handhabbar erlebt wird.

Weitere beispielhafte Fragen:

  • Was können Führungspersonen dazu beitragen, dass die Mitarbeiter auf dem Kontinuum von Gesundheit und Krankheit mehr in Richtung Gesundheit gehen können?
  • Was können Führungspersonen dazu beitragen, dass die Mitarbeiter ihre Situation als handhabbar, bedeutsam und verständlich erleben können?
  • Wie können Führungspersonen Strukturen schaffen und Prozesse fördern, die den Mitarbeitern die Möglichkeit lassen, Patienten so zu unterstützen, dass sie mehr gesund und weniger krank werden?

Gesundheitsförderliches Führungsverhalten

  • Reflexion der eigenen Rolle im Zusammenhang mit der Gesundheit der
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • die Stärkung einer Vertrauenskultur
  • die bessere Vernetzung der Mitarbeiter sowie
  • die Entwicklung und Pflege unternehmensweit geteilter Überzeugungen, Werte und Regeln

Gesundheitszirkel

Gesundheitszirkel sind betriebliche Arbeitsgruppen, die das Ziel haben, dem vorzeitigen Verschleiß der Gesundheit von Beschäftigten entgegenzuwirken.
Sie sollen zu einer hierarchieübergreifenden, offenen Kommunikation über Symptome und
Ursachen von arbeitsbedingten Erkrankungen führen und daran anschließend Lösungs-vorschläge entwickeln und in die Praxis umsetzen. Der Leitgedanke der Gesundheitszirkel sieht die Beschäftigten als Experten ihrer Arbeitssituation. Ausgehend von der Hypothese, dass die Beschäftigten die Ursachen ihrer Belastungen am Arbeitsplatz selbst am besten kennen und ihr Erfahrungswissen an diesem Punkt einbringen können, werden sie auch als Experten der Stärke ihrer Belastungen gesehen. Dieses wird besonders bei psycho-sozialen Arbeitsbelastungen deutlich, da diese nicht ohne weiteres von externen Experten objektiviert werden können.

Einführung von individuellem Gesundheitscoaching

Gesundheitscoaching als individuelle prozessorientierte Begleitung und Unterstützung bei der Erweiterung persönlicher Gesundheitskompetenzen. Ausgehend von einer Wechselwirkung zwischen Gesundheit und beruflichen Herausforderungen, stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund:
  • Wie kann ich die Verantwortung für meine Gesundheit gestalten?
  • Wie kann ich meinen Umgang mit Stress und Belastungen verändern?
  • Wie kann ich meine Lebensbalancen verbessern?
  • Wie kann ich gesundheitsorientierte Veränderungen in meinem Lebens- und Arbeitsstil verankern?