Spiritualität als...

„Hingabe an – Sehnsucht nach – besser: Offenheit und Öffnung des Menschen für das Geheimnis des – rational nicht verrechenbaren – Lebens und einer sich daraus entwickelnden verinnerlichten Glaubenshaltung auch in der alltäglichen Lebensführung." (Ebertz)

Ideenskizze

Gestalten „heiliger“ Orte und Zeiten im Alltag

Spiritualität bedarf einer gestalteten Zeit und eines gestalteten Raums, damit wir die Möglichkeit haben, mit dem göttlichen Geist in Beziehung zu treten/in Berührung zu kommen. Ort und Zeit sind die Kernkomponenten jeglicher spirituellen Architektur.

Förderung einer vertieften Wahrnehmung

Aus diesen bewusst gestalteten Zeiten kann eine veränderte Wahrnehmung erwachsen, nämlich  – die Fähigkeit, den tieferen Sinn hinter den offensichtlichen Dingen wahrzunehmen,  – den Geist Gottes zu spüren. Wir brauchen statt des flüchtigen Blicks den „verweilenden Blick“. Der verweilende Blick meint die Kunst, lange genug hinzuschauen, die Augen nicht zu verschließen. Wer genügend lange verweilend schaut, lässt Menschen oder Ereignisse an sich heran.

Spirituelles Lernen

Christliche Spiritualität ereignet sich im Kontext von Begegnung und Beziehung. Unter Wahrung des Grundsatzes der Nichtmachbarkeit, also Unverfügbarkeit von Begegnung und Beziehung, werden in Altmeyer  et. al. fünf Dimensionen beziehungsorientierter, spiritueller, christlicher Bildung dargestellt: 
  • Sensibilisierung für die Beziehung zu sich selbst;
  • Sensibilisierung für die Beziehung zu Anderen;
  • Sensibilisierung zur Welt in der wir leben;
  • Sensibilisierung für die Beziehung zur Zeit;
  • Sensibilisierung in all diesen Beziehungsdimensionen für die Beziehung zu Gott und Gottes Heiligem Geist.

Reflexion der Helferrolle in christlichen Einrichtungen

Fakt ist, dass Pflegende täglich damit konfrontiert sind, dass sie ihren eigenen, aber auch den Erwartungen der Patientinnen und Patienten nicht gerecht werden können. Sind sie deshalb „schlechte“ Helfer? Wie können sie damit umgehen, wahrzunehmen, dass ein Patient jetzt Unterstützung benötigt, aber keine Pflegeperson zur Verfügung steht, die diese Unterstützung geben kann?

Übersetzung von christlichen Leitbegriffen in unsere Zeit und die Strukturen der Einrichtung

Welche Bedeutung und Kraft haben die Begriffe „Nächstenliebe“, „Barmherzigkeit“, „Schuld“ etc. heute in christlichen Einrichtungen? Welche „neuen“ spirituellen Begriffe  und Werte benötigen wir heute in unserem Leben?

Existentielle Lebens- und Arbeitsthemen

Angesichts von Grenzsituationen, Sinnfragen, Krisen- und Leiderfahrungen müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich nach guten Formen der Unterstützung, Begleitung und Kommunikation suchen. Hier fehlt es häufig an Zeiten der Reflexion, um aus den Erlebnissen sinnstiftende Erfahrungen werden zu lassen. Es bedarf Lernorte, an denen Sicherheit in der Kommunikation existentieller Themen erlangt werden kann.